Dienstag, 15.12.:
Die letzte Präsentation, die letzte Klausur und auch die mündliche Prüfung in Spanisch, deren Bearbeitung und Vorbereitung die spektakulären Aktivitäten unter der Woche ein wenig haben schleifen lassen, waren endlich hinter mich gebracht und das musste mit einem Highlight besiegelt werden. Ein Besuch in der Champagneria sollte ein guter Anfang werden, doch da das ja mittlerweile regelrechtes Standardprogramm ist, musste noch ein weiterer Höhepunkt folgen.
Die neu entwickelte Spielfreude lockte mich dann schließlich nach einem kleinen Nickerchen ins ansässige Casino.
Premiere, denn dieses Erlebnis war bis dahin noch nicht vergönnt gewesen. Auf einen Begrüßungscocktail wartete ich zwar vergeblich, doch dafür bekam ich direkt beim Einlass einen Gutschein für den nächsten Besuch ausgehändigt. Beeindruckt von der Oceans Eleven-Kulisse, tausenden Spielautomaten und mindestens genauso vielen großen schwarz gekleideten Männern mit Stöpsel im Ohr ging es dann ein Stockwerk tiefer, wo die "richtigen" Spiele stattfanden. Am auffälligsten waren hier jedoch nicht die überdimensionalen Roulette- und Black-Jack-Tische, sondern der Kontrast zwischen den sich daran befindlichen Spielern. Gleich neben dem piekfeinen Schlipsträger mit Diamant-Manschetten und seinen beiden "Nichten" versuchte der Holzfäller mit dem richtigen Bet Hund und Hof wieder zurückzuerobern.
Da fühlte man sich doch gleich heimisch :-)
Zunächst beobachtete ich natürlich das Geschehen und studierte fleißig im Casino-Guide, wie mich die verschiedenen Platzierungen der Chips reich machen würden.
Dann war es soweit und ich wechselte meinen (überschaubaren) Einsatz in glänzende Chips ein. In Gesellschaft von Hendrik und Robert, die sich von Anfang an vom Ambiente haben verführen lassen und nach 5 Minuten bereits alles verspielt hatten, schmiss ich meine ersten Chips ins Roulette-Geschehen. Nach anfänglicher Flaute wurde ich dann aber schließlich doch noch vom Glück geküsst und in Windeseile - aber auch um 2 Liter Angstschweiß ärmer - hatte ich den Wert meiner Chips wieder hergestellt.
Beim Black-Jack guckte ich nur zu, denn mit dem schnellen Rechnen, Geben und Umverteilen des Dealers war ich ein bisschen überfordert (wie viel ist doch gleich 17+4?). Die Kugeln aber rollten für mich und als wir uns entschlossen, weiterzuziehen, konnte ich mehr als das Doppelte meiner Chips zum Rücktausch anbieten.
Verjubelt werden musste der Gewinn natürlich auch wieder und deshalb begab ich mich mit Robert, Hendrik, Stefan und Alex ins María, einer Bar in Gracia, wo wir mit unserem Dozenten Esteban ein paar Abschiedsbierchen tranken.
Freu dich- nada más, schwarz gewinnt :-)